Thomas Glavinic

Das Größere Wunder

Das Größere Wunder

Mein neuer Lifestyle bringt mit sich, dass ich zum Einschlafen nicht mehr Yogscast Videos auf YouTube schauen möchte. Die sich anbietende Alternative sind Bücher. Nur habe ich schnell gemerkt, dass es mir gar nicht gefällt im Bett Sachbücher zu lesen. Kurz nach dieser Feststellung, während ich mich in einer Roman-Flaute befand, wurde mir Das Größere Wunder zufällig von drei Leuten ans Herz gelegt, deren Meinung ich schätze. (Naja, eine davon lernte ich erst an am gleichen Abend kennen, aber manchmal muss man auch einfach blind vertrauen.) Am nächsten Tag kaufte ich es im Buchladen meines Vertrauens.

Irgendwie kann ich gar nicht so wirklich beschreiben, warum mir dieses Buch so gut gefallen hat. Die negativen Reviews kritisieren es dafür, dass der Protagonist ein selbstverherrlichender Idiot ist, aber so habe ich es nicht gelesen. Es ist jemand in Umständen, die um ihn herum erzeugt wurden, der versucht seinen Platz im Leben zu finden.

Dafür schließt er sich mehr als ein Mal für zwei Jahre in eine Wohnung ein ohne sie wieder zu verlassen. Dafür lässt er für viel Geld ein riesiges Baumhaus bauen. Dafür versucht er den Mount Everest zu besteigen.

Das klingt alles etwas wirr und wenig zusammenhängend, aber irgendwie ergibt es Sinn. Und irgendwie fühlte ich sehr mit ihm mit. Lachte und weinte! Es ist schön geschrieben, es beschreibt viele Sachen auf eine ganz besondere Weise und auch, wenn ich den Lektoren diesen Fehler niemals verzeihen werde, empfehle ich es gerne. Was daran liegen kann, ich dass ich auf meine Weise durchaus nachvollziehen kann, warum man sich zwei Jahre ohne menschlichen Kontakt in eine Wohnung einsperren wollen würde. But that’s just me.

Das Größere Wunder

Das war eine Meinung zu Das Größere Wunder von mir, Marcel. Wenn du eine Meinung zu meiner Meinung hast oder mir ein Buch empfehlen möchtest, dann lass es mich auf Mastodon wissen.